Name: Heugel: Vorname: Hans H.,
| ein in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebender
Componist, von dem sich in den Musiksammelwerken dieser Zeit (1535-1558)
fünf deutsche geistliche und weltliche Lieder zu 4 —6 Stimmen und 17 lateinische
Motetten und Psalmen von 2 —6 Stimmen befinden. Gerber bezeichnet
ihn als Capellmeister des Landgraf Philipp des Großmüthigen von Hessen, der
um 1560 —1580 zu Kassel gelebt haben soll. |
Dieser doppelte Irrthum zwingt
um so mehr zur Widerlegung, da er in allen historischen Werken wiederholt
wird. Philipp der Großmüthige trat die Regierung 1518 an und starb 1567.
Heugel's Thätigkeit dagegen stand 1535 bereits auf der Höhe; dies beweist die
Aufnahme seiner Compositionen um 1535 , 1537 , 1538 , 1540 in die damals
sehr beliebten Sammelwerke von Ott, Petrejus, Kriesstein u. A. Da nach 1553
sein Name verschwindet, so läßt sich sicher annehmen, daß er bereits um 1540
gestorben sein muß, denn die Verleger pflegten damals einen beliebten Komponisten
noch einige Jahre nach seinem Tode auszurauben, dann aber bei Seite
zu lassen. Von Eigenthumsrechten eines Autors kann damals trotz kaiserlicher
Privilegien, die aber noch dazu selten über 6 Jahre ertheilt wurden , kaum die
Rede sein. Den einzig sicheren Geldertrag brachten die sogenannten Dedicatione
Exemplare, die an Fürsten, Rathsherren oder reiche Patrizier überreicht und von
diesen mit einem mäßigen Geschenk, oft nur einem Thaler, honorirt wurden.
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