Name: Harderwyk: Vorname: Gerhard von H.,
| Philosoph, † 1503 in Köln. |
Er war gebürtig
aus Rota in Geldern, Magister artium und Licentiat der Theologie,
Professor und zeitweilig Regens in der Laurentianer-Burse, 1476, 1480 und 1486
Decan der Artistenfacultät, 1500 Rector der Universität zu Köln, auch Pfarrer
von St. Columba daselbst. Er gehört zu den letzten hervorragenderen Vertretern
der scholastischen Philosophie vor der Reformation. Die an Thomas von Aquin
sich anschließenden Scholastiker gingen damals in Köln in zwei Parteien auseinander
, die sich nach den beiden großen Kölnischen Lehrern Thomisten und
Albertisten nannten; jene Richtung herrschte in der Montaner-, diese in der
Laurentianer-Burse. Wenn H. in der Vorrede zu dem Commentar zu den Summulae
des Petrus Hispanus sagt, derselbe sei bestimmt für die scholastici der
inclyta universitas Coloniensis, quae Suorum famosissimorum doctorum Alberti
Magni S. Thomae irrefragabilibus doctrinis alumnos pascit, so sagt er
sonst, er trage die Philosophie vor secundum viam Albertistarum oder secundum
processum bursae Laurentii Coloniensis, ubi doctrinae Alberti Magni peripateticorum
veracissimi interpretes, sectatores propagatoresque fidelissimi. Die
"Copulata Petri Hispani" und "Copulata super omnes tractatus logicalium Petri
Hispani et nonnullos modernorum" wurden dreimal (REn 1488, 1492, 1504)
gedruckt, außerdem "Commentum libri primi hermenias Aristotelis aliorum
librorum veteris artis", 1486, "Commentarii librorum Arist. de anima", 1491
"Commentarii in IV libros novae logicae" , 1494. Nach seinem Tode erschien
noch zu Hagenau 1504 eine von ihm besorgte Ausgabe der Postille des Albertus
Magnus zu den vier Evangelien Quétif-Echard, Script. Ord. Praed., l. 174).Hartzheim, Bibliotheca Colon., 1747, p. 96. 336. Prantl, Gesch. der
Logik, IV. 228 ; vgl. III. 37.
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