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Name: Arno,
855 —892 Bischof zu Würzburg, von unbekannter Herkunft, ein Schüler seines Vorgängers B. Gozbald, wurde vom Könige Ludwig d. D. im J. 855 zum Würzb. Bischof ernannt. Er war der Wiederhersteller der unter seinem Vorfahrer durch Unglücksfälle in Schutt verwandelten Domkirche, so wie er sein Bisthum mit neun weiteren Kirchen bereicherte.

A. war einer der thätigsten Männer seiner Zeit, mochte es sich um kirchliche oder politische Angelegenheiten handeln. Tapfer beschützte er die Reichsgrenze gegen die Sorben, Böhmen und Mährer, bis zu seinem Tode kriegerisch thätig. Dem vom Kaiser Karl dem Dicken 884 abgehaltenen Reichstag wohnte A. als hervorragendes Mitglied bei, wie er auch an dem dort gegen die Normannen beschlossenen Kriege eifrigen Antheil nahm. Von seinem Eifer für Aufrechthaltung kirchlicher Rechte zeugt Canon VIII der Mainzer Synode von 888. Im J. 889 begab sich A. zum König Arnulph nach Frankfurt, von dem er eine neue Bestätigung aller Stiftsprivilegien im vollsten Maaße zu erhalten wußte. Dem Reichstag und der Kirchensynode zu Forchheim 890 wohnte er bei und zog zwei Jahre später abermals in den Krieg gegen die Mährer auf Veranlassung des thüringischen Markgrafen Poppo. In diesem Kriege wurde er während der Messe unter einem Zelte am 13. Juli 892 mit den Seinen von einer feindlichen Rotte überfallen und erschlagen. In Franken galt A. beim Volke als Märtyrer und Heiliger. Vgl. Eckhardt,

"Comment. de red. Franc. Orient. Tom 11 S. 443 ff. und über den Ort (Klaffenbach bei Chemnitz), an dem er ermordet wurde: "Chilianeum, Blätter f. kath. Wissenschaft" Bd. III. S. 67ff,

Ruland.