Name: Guericke: Vorname: Otto v. G.,
| wurde am 20. Nov. 1602 zu Magdeburg geboren.
Nachdem er zu Leipzig, Helmstädt und Jena die Rechte, dann zu Leyden Mathematik,
Geometrie und Mechanik studirt hatte, bereiste er Frankreich und England.
Im J. 1627 wurde er zum Bau und Rathsherren seiner Vaterstadt ernannt;
nach der Zerstörung Magdeburgs durch Tilly im J. |
1631 war er eine Zeit lang
(bis 1636) in schwedischen Diensten als Oberingenieur zu Erfurt thätig. Im
J. 1616 wurde er Bürgermeister von Magdeburg und brandenburgischer Rath,
legte jedoch 1681 seine Aemter nieder und siedelte nach Hamburg über, woselbst
er am 11. Mai 1686 starb (seine Leiche wurde später nach Magdeburg übergeführt).
G. ist der Erfinder der Luftpumpe (1650), welche durch seinen Freund
Caspar Schott 1657 zuerst beschrieben wurde; seinen berühmten Versuch mit den
sogenannten Magdeburger Halbkugeln stellte er , vom Kurfürsten von Mainz,
Johann Philipp v. Schönborn, dazu aufgefordert, auf dem Reichstage zu Regensburg
im J. 1651 zum ersten Male öffentlich an. G. erfand ferner das nach
ihm benannte Manomètre (1661) und construirte die erste noch unvollkommene
Electrisirmaschine (ohne Conductor). Auch mit Astronomie beschäftigte er sich
vielfach. Die wichtigsten seiner Beobachtungen legte er in dem schon 1663 handschriftlich
vollendeten Werke "Experimenta nova, ut vocantur Magdeburgica de
vacuo spatio" (Amsterdam 1672) nieder.Hoffmann, Otto v. Guericke, Magdeb. 1874.
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