Name: Grevinckhoven: Vorname: Nicolaus G.,
| bildete 1619 mit Uitenbogaert und Episcopius
das Comité für die remonstrantischen Angelegenheiten, welches sich zu
Antwerpen aushielt. Seit 1601 Prediger zu Rotterdam, war er an den wichtigsten
Handlungen seiner Partei betheiligt gewesen, hatte dem Religionsgespräch
zwischen Arminius und Gomarus 1609 und der Haager Conferenz 1611 beigewohnt,
wie auch die Remonstranz von 1610 unterzeichnet. |
Daher war er
seinen calvinistischen Gegnern, namentlich dem Adrian Smout, welcher sich, nach
seiner Entfernung aus dem Delftshavener Predigtamt, zu Rotterdam aufhielt,
besonders verhaßt und hatte manchen harten Angriff zu erleiden. Ungeachtet
seiner würdigen Verantwortung steigerten sich doch die Zwistigkeiten zu Rotterdam
dermaßen, daß die Contraremonstranten sich von der Gemeinde trennten.
1617 citirte ihn die Provincialsynode im Haag und untersagte ihm, als er,
von seinen Freunden, wie auch vom Magistrat zu Rotterdam zurückgehalten,
nicht erschien, die Weitere Predigt. Dennoch blieb er zu Rotterdam, um für
seine Partei zu wirken. Seine Theilnahme an der remonstrantischen Gegen-Synode
vom 5. März 1619 veranlaßte aber eine neue Ladung jetzt vor den
Hof von Holland, und da er sich nach Antwerpen zurückzog, ward er unter
Confiscation seines Vermögens verbannt. Dort war er bis 1621 seinen
Glaubensgenossen als Secretär und Verwalter der finanziellen Angelegenheiten
besonders nützlich, zog aber nach kurzem Aufenthalte in Köln, im J. 1622, von
Vorstius begleitet, nach Holstein, verweilte zu Tönningen und Hamburg und
ließ sich nachher in Friedrichsstadt nieder. Mit Genehmigung der remonstrantischen
Gemeinde zu Rotterdam , der er noch immer angehörte, trat er dort
1624 in das Predigtamt ein, kehrte aber 1626 nach dem Tod des Statthalters
Moritz nach Rotterdam zurück. In den nächsten Jahren hielt er sich hier und
zu Amsterdam auf, ohne jedoch eine feste Predigerstelle zu erhalten, und war
als Mitdirector der Brüderschaft , ohne seine wankende Gesundheit zu schonen,
unermüdet für die Sache der Remonstranten thätig. 1630 kehrte er nach
Hamburg und Friedrichstadt zurück. Persönliche Interessen bei einem dort unternommenen
Deichbau forderten seine Anwesenheit. Seine Krankheit, ein Steinleiden,
steigerte sich aber um diese Zeit so, daß Hugo Grotius, als er im Mai
1632 nach Hamburg kam, ihn sterbend antraf und wenige Tage später zu
Grabe geleitetevan der RIa, Biogr. Woordenb., Glasius, Godgel. Nederl., besonders aber
H. C. Rogge, Joh. Uitenbogaert, passim.
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