Name: Giskra: Vorname: Johann G.
Er wurde um das J. 1400 aus bürgerlichem
Geschlechte zu Brandeis in Böhmen geboren, nach welcher Stadt er auch seinen
Beinamen erhielt, und schwang sich durch Tapferkeit und Unternehmungsgeist
von dem niedrigsten Range des Kriegers zur Feldherrnwürde empor. G. weihte
seine Dienste der Partei des Ladislaus Posthumus (1439-57) und führte als
Feldhauptmann desselben seine Anhänger in Ungarn von Sieg zu Sieg, selbst
der tapfere Johann Hunyady mußte ihm weichen. Erst gegen das Ende des
Krieges war ihm das Glück weniger günstig, indem mehrere feste Plätze und
Landstriche, die früher in seine Hände gefallen, von den Ungarn zurückgenommen
wurden und auch durch den Frieden von Rima-Sombath (1451) bei denselben
verblieben. G. erhielt dagegen als Ersatz der Kriegskosten 16 .000 Goldgulden.
Nach dem Tode Ladislaw's 1457 unterwarf er sich zwar dem neugewählten
König Matthias Hunyady, trat jedoch bald auf Seite der Mißvergnügten und
verfocht nun die Sache des Gegenkönigs, Kasimira von Polen, allein mit entschiedenem
Unglück. G. trat hierauf in die Dienste Kaiser Friedrichs III., um
in dessen Heere gegen den Ungarkönig zu kämpfen. Schließlich knüpfte er jedoch
mit diesem wieder Verbindungen an , unterwarf sich und ward in Gnaden reich
beschenkt aufgenommen. Trotzdem vergaß er auch der vom Kaiser erfahrenen
Gunst nicht und besiegelte seine Dankbarkeit mit seinem Blute, indem er in einem
Treffen, welches er 1462 den Gegnern des Kaisers lieferte, den Tod fand da
er, von den Seinigen verlassen, zu fliehen verschmähte.Baldin, De militia veterum Bohemorum, in den Materialien zur Statistik
von Böhmen, Leipzig 1794, 12. Heft. Oesterreich. Milit. Zeitschr. 1867,
IV. Bd.
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