Name: Anna Amalie,
| Aebtissin von Quedlinburg, war das zwölfte Kind
König Friedrich Wilhelms I. von Preußen und geb. 9. Nov. 1723. Unter ihrer
Vorgängerin Maria Elisabeth, Herzogin von Holstein-Gottorp, wurde sie 1744
zur Coadjutorin des Stifts vom Kapitel gewählt, nachdem die Bedenken gegen
ihre Wahl, weil sie der reformirten Confession angehörte, das Stift dagegen streng
lutherisch war, durch ein Gutachten des ,Oberhofpredigers Meene beseitigt Waren.
Nach dem Tode von Maria Elisabeth (17, Juli 1755) übernahm sie die Regierung
des Stifts, kam selbst aber erst im April 1756 nach Quedlinburg. |
Das
Stift hatte in den ersten Jahren ihrer 32jährigen Regierung viel von den Durchmärschen
der Heere und durch Requisitionen und Contributionen der Oesterreicher
und Franzosen Während des siebenjährigen Krieges zu leiden. A. war eine
wissenschaftlich und namentlich musikalisch gebildete Fürstin, die selbst Ausgezeichnetes
im strengen Stile componirt hat; sie sorgte für die Besetzung der
Kirchen- und Schulämter mit tüchtigen Männern , beschränkte die Zahl der
überflüssigen Fest und Bußtage , gestattete den Reformirten in Quedlinburg ihren
Gottesdienst zwei Mal im Jahre abhalten zu dürfen und ließ sich sonst die
Sorge für ihr kleines Stift angelegen sein. Sie starb am 80. März 1787.Fritsch, Geschichte von Quedlinburg II. 101 —115.
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