Name: Alting: Vorname: Menso A.,
Für den geistlichen Stand gebildet zu Gröningen, Münster, Hanim und Köln, ward er durch Bibellesen auf die Seite der Reformation geführt und begab sich 1565 nach Heidelberg, um dort zur reformirten Lehre überzutreten. Den klagenden Verwandten schrieb er heim, er müsse dem Moses folgen, der Aegypten verlassen habe, denn auch er achte die Schmach Christi höher als alle Schätze Aegyptens. Im Mai 1566 zum Prädicanten ordinis, wirkte er zuerst als reform. Geistlicher in Helpen bei Gröningen, zu Steen in Drenthe, floh aber von dort im Juli 1567 nach Heidelberg, ward im September Pfarrer zu Leidelsheim und 1570 zu Dirnstein in der Pfalz.
Hier heirathete er 1571 die Maria Episcopia. 1573 als Prediger nach Heidelberg
berufen, kehrte er 1575 wieder nach Friesland zurück und war 37 Jahre
lang Oberpfarrer und Präses des Consistoriums zu EmdenAls 1594 das bis dahin katholische Gröningen sich den Prinzen Moritz
und Wilhelm Ludwig von Nassau unterwerfen mußte, berief man A. dorthin, um
bei der neuen Weihe des Domes die erste Predigt zu halten. Dies zog ihm
jedoch die Ungnade seines Landesherrn des Grafen Edzard II. von Ostfriesland
zu, der dann einen Verstoß wider die von dem Grafen dem Kaiser gelobte Neutralität
sah. 91 ward jedoch sowol durch die Liebe seiner Gemeinde wie durch
Graf Wilhelm von Nassau gegen die von Graf Edzard geforderte Amtsentsetzung
geschützt.Altings's wenige Schriften zeigen im Unterschied vom Lutherthum einen
streng confessionellen Standpunkt; daher seine Angriffe gegen Ligarius und Hunnius.
Daß seine Wirksamkeit eine sehr erfolgreiche gewesen, das beweist die
ihm zu Theil gewordene Biographie durch ubbo Emming , herausgeg. v. Ad.
Menso Ising, Gröningen 1728.Menso Alting der Jüngere, geb. 1637, † 2. Aug. 1713, Bürgermeister von
Gröningen, war ein urenkel von ihm. Er hat sich neben anderen Schriften
namentlich durch seine "Descriptio, secundum Antiquos, Agri Batavi et Frisii,
sive Notitia Germaniae Inferioris", 1697, ausgezeichnet. (Vgl. von Biogr.
Woordenb.)
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