Name: Allard
| von Amsterdam ward im J. 1490 von wohlhabenden Eltern
geboren, befliß sich zu Köln und nachher zu Löwen des Studiums der lateinischen
und griechischen Sprache, in welchen er sich ziemlich umfangreiche Kenntnisse
erwarb , und genoß an letztgenannter Universität den theologischen Unterricht
eines Jacob Latomus und Ruard Tapper. |
Ob N. die kirchliche Weihe
empfangen ist unsicher. Ebenso ob er die Stelle eines Lehrers an der Löwener
Universität bekleidet hat. So viel steht fest, daß er dort über eine grammatische
Schrift des Erasmus Vorlesungen hielt, welche 1520 von hoher Hand
verboten wurden. Seitdem hielt er sich abwechselnd zu Amsterdam, Köln,
Utrecht und in Löwen auf, wo er 1544 gestorben ist. A. gab 1539 zu Köln
die Schriften Agricola's heraus und hinterließ viele theologische Schriften, die
meistens in heftiger Polemik die Lehren der Reformatoren bekämpfen. Wohl
standen Agricola und Erasmus bei ihm in hoher Achtung, auch war er für die
Fehler des damaligen Clerus keineswegs blind, aber gegen die Reformatoren war
er gleichwol von Haß erfüllt und hat öffentlich die Hinrichtung der Ketzer vertheidigt.
Bei Paquot memoir. pour sen. ä lust. litt. d. Pays-bas, II. p. 549,
und Glasius Godg. Ned. i. v. findet sich eine lange Liste von Allard's
Schriften, deren hier nur erwähnt werden mögen: "Haeretici descriptio", 1539,
"Dissertatiunculae tres breves ac pernecessariae contra praecipuum fundamentum
hujus temporis haereticorum", Anis. 1541. Auch von Wagenaar,
Beschr. van Amsterdam XI. S. 191 ff. wird A. besprochen.
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