Name: Dietz: Vorname: Friedrich Reinhold D.,
von der preußischen Regierung die Mittel gewährt, eine wissenschaftliche Reise durch Frankreich, Italien, England und Spanien zu dem Zwecke anzustellen, Forschungen über die in den großen Bibliotheken befindlichen Manuscripte der griechischen und arabischen Aerzte und vorzugsweise vergleichende Untersuchungen über den Text der Handschriften anzustellen. Nach seiner 1833 erfolgten Rückkehr in die Heimath wurde er zum Prof. extraord. und Secundärarzt am Krankenhause ernannt. starb aber schon am 5. Juni 1836, nachdem er kurz zuvor Prof. ord. und Director des Krankenhauses geworden war. — Die aus seinen Collectaneen bearbeiteten Schriften Dietz ' gehören mit zu den bedeutendsten Leistungen der neuesten Zeit auf dem vom Verfasser cultivirten Gebiete der Geschichte der
Medicin; schon 1830 veröffentlichte er in "Analecta med. ex libris mss. primum
edita. Fasc. I." einen Auszug aus der Materia medica des Ibn Beithar
mit Anmerkungen zu Dioskorides und Mittheilungen über mehrere in englischen
Bibliotheken befindliche medicinische Sanskritschriften, ferner "Galeni de dissectione
musculorum et de consuetudine liber", 1832, griechische Ausgabe der genannten
Schriften, von welchen die letztgenannte (grec grec) hier zum ersten
Male im Urtext veröffentlicht ist, mit einer Anzeige der Resultate, zu welchen
Verfasser auf seiner fünfjährigen Reise bezüglich der Kritik des Textes in der
hippokratischen Sammlung gelangt ist, sodann "Apollonii Citiensis, Stephani,
Palladii, Theophili . et aliorum scholia in Hippocratem et Galenum", 2 Tom.
1834, eine sehr werthvolle, mit der gründlichsten Kritik und Umsicht bearbeitete
Sammlung (erste Ausgabe Im Urtexte), endlich "Sorani Ephesii de arte obstetricia
morbisque mulierum quae supersunt" , 1838 , erste Ausgabe dieser
classischen Schrift, nach dem Tode des Verfassers mit einem Vorworte und Zusätzen
versehen, von Lobeck edirt. — Von seinen sehr umfangreichen Collectaneen,
die zu verwerthen der frühe Tod den Verfasser hinderte, soll sich noch ein Theil
auf der königl. Bibliothek in Königsberg befinden.
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