Name: Dietrich,
| Bischof von Lebus , aus dem Hause Bülow, Sohn des Ritters
Friedrich v. Bülow auf Wehningen, braunschweigischen und mecklenburgischen
Rathes, auf den mecklenburgischen Gütern seines Vaters 1460 geboren, hat sich
um die Förderung des Humanismus in der Mark verdient gemacht. |
Nachdem
er auf mehreren ausländischen Universitäten studirt und in Bologna die Doctorwürde
beider Rechte erlangt hatte, kam er an den Brandenburger Hof und wurde
des Kurfürsten Johann Cicero Rath, auf dessen nachdrückliche Empfehlung er
1490 an Stelle des bereits gewählten, aber zum Verzicht genöthigten Günther
v. Bünau, Bischof von Lebus wurde. Auch als Bischof wurde er von den Kurfürsten
Johann und Joachim J. in wichtigen diplomatischen Geschäften hinzugezogen
und 1521 von dem zum Reichstage nach Worms reisenden Kurfürsten
als Statthalter der Mark zurückgelassen. Zeugnisse seiner Theilnahme an den
humanistischen Bestrebungen seiner Zeit bieten die Verehrung, welche Ulrich v.
Hutten ihm als seinem väterlichen Freunde und seinem Beschützer gegen die Verfolgung
seiner Greifswalder Feinde in der ihm gewidmeten Elegie zollte, seine
mit dem Abt Johann Tritheim gewechselten lateinischen, launig abgefaßten
Briefe, in denen er als ein Sammler seltener Handschriften und Freund gelehrter
Untersuchungen, die sich bis auf den Jamblichus, Proclus und Philostratus erstrecken,
hervortritt, seine Bemühungen drei junge Edelleute seiner Verwandtschaft,
von denen er zwei nach Italien sandte, für gelehrte Studien zu gewinnen. endlich
seine Betheiligung an der Gründung der Universität Frankfurt a/O. 1506, zu
deren erstem Kanzler er vom Kurfürsten ernannt wurde. Eigene litterarische
Thätigkeit gibt sich nur in den von ihm durch den Druck veröffentlichten liturgischen
Büchern seiner Diöcese kund. Mit seiner Universität und seinem Kurfürsten
Joachim theilte er die Abneigung gegen die von Wittenberg ausgegangene religiöse
Bewegung. Er † 1. Octbr. 1523.S. W. Wohlbrück, Gesch. des ehemaligen Bisthums Lebus, Th. 2.
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