Name: Dekker: Vorname: Cornelis D.
| (Decker) , holländischer Landschaftsmaler, Sohn
eines Gerrit, ward lange Zeit aus Verwechselung mit dem späteren Kupferstecher
Konrad Decker, Coenraet genannt. Er kommt 1643 in den Aufzeichnungen der
St. Lucasgilde zu Haarlem vor. Wie daraus zu schließen, mag er etwa um
1620 geboren sein. Er gehörte zu den Künstlern, welche noch jung in den
folgenreichen Umschwung der Haarlemer Landschaftsmalerei in den 40er Jahren
geriethen; daher stammt seine Verwandtschaft mit Jakob van Ruisdael, welcher
als der größte jener Künstler hervorging. Auffallend ähnlich ist er dem Landschaftsmaler
Roelof van Vries, der gleichfalls ein echtes Haarlemer Kind, wenigstens
als Landschaftsmaler, war, und wie bei letzterem ist bei D. die Jahreszahl
1643 das frühest bekannte Datum auf einem Bilde. Doch zeigt sich Vries dem
Cornelis immerhin überlegen, sowol in der Mannigfaltigkeit der malerischen
Anschauung, als dem geistvollen Vortrag. D. stellte gern Bauernhäuser am
Wasser und unter Bäumen, Waldpartien und dergleichen dar , seine Werke ermangeln
allerdings der düstern Poesie des Ruisdael , bieten dagegen hübsche,
friedlich idyllische Bilder. Seine Behandlung ist zuweilen zu einförmig und
peinlich. "Sein erstes datirtes Bild (von 1643) , sagt W. Bode, "steht in
effectvoller Beleuchtung, in breiter, fast einfarbiger Behandlung dem Isaak
Ostade sehr nahe." Weitere Bilder von ihm befinden sich in München, Schleißheim,
Paris (2 Bilder, in eines matte der französische Rokokomaler H. Fragouard
die Figuren! , Frankfurt, Kopenhagen (schönes Waldbild, von 1666) u. a. O.
Man würde seinem Namen häufiger begegnen, wenn man die Bilder nicht auf
Ruisdael und Hobbema getauft und gefälscht hätte. D. zeichnete meistens C.
D. Der Künstler fand seine Ruhestätte am 23. März 1678 in der St. Bavokirche
zu Haarlem; da sich die Kosten des Begräbnisses blos auf 4 Gulden beliefen,
so hat D. wol um in mäßigen Verhältnissen gelebt. |
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