Name: Daten: Vorname: Pieter D.,
| bekannter unter seinem latinisirten Namen Petrus
Dathenus, war geb. zu Casselberg in Westflandern 1531 ; entfloh, von Calvin's
Lehre ergriffen, aus dem Kloster zu Poperingen nach England, wo König Eduard VI.
ihn zum Prediger beförderte; kam 1555 nach Frankfurt a. |
M., später nach
Heidelberg als Rath Johann Casimirs von der Pfalz. Nach 1560 Predigte er
in Flandern und half den Bildersturm entflammen. Vor Alba's Ankunft flüchtete
er wieder nach Heidelberg, kehrte aber 1578, 1579, 1584 nach Gent zurück um
mit Jan van Hembyse die Herrschaft des fanatischen Pöbels gegen Wilhelm
von Oranien durchzusetzen. Nach der Uebergabe von Gent wurde er eine Zeit
lang zu Utrecht wegen antioranischer Predigten gefangen gehalten; 1585 entlassen
begab er sich nach Stade , später nach Elbing, wo er 1590 starb. Litterarische
Bedeutung erlangte er durch "De Psalmen Davids en andere Lofsangen wt der
Fransoyschen (Clement Marot und Th. Beza) Dichte in Nederlantschen
auer gheset Saar Petrum Dathenum", 1566. 1574 auf der Synode zu Dordrecht
als Gesangbuch der reformirten Kirche angenommen, blieben sie dies bis
1773, trotz der metrischen Unkunst und der Fehler der Uebersetzung.Ueber P. D. s. bes. H. ter Haar, Specimen hist.-theologicum de Petro
Datheno, Utrecht 1859.
|