Name: Chlodulf von Metz
| (auch Flodulf, Glodulf, Childulf), der 32.
Bischof des genannten Sprengels, der Nachfolger Godo's und Vorgänger Abbo's,
hat seinen Sitz etwa 40 Jahr und zwar nach Bonnell's Berechnung vom
19. Mai 656 bis zum 8. Juni 696, seinem Todestage, inne gehabt; jedoch ist
nicht zu übersehen, daß sein Nachfolger schon 698 als Bischof genannt wird. |
Er ist in hohem Alter beinahe hundertjährig gestorben und erlebte das Emporkommen,
den vorübergehenden Sturz und das neue Uebergewicht der Pippinidenfamilie,
sowie die Verschwägerung seiner eigenen Familie mit dieser. Sein
Vater war nämlich der hl. Arnulf, der berühmte Stammvater der Arnulfinger
oder Pippiniden, der Rathgeber merowingischer Könige und gleichfalls Bischof
von Metz; seine Mutter hieß angeblich Doda. Sein jüngerer, wol vor ihm
gestorbener Bruder war Anchises oder Ansegisilus, der Tochtermann Pippins.
Wie dieser, lebte er anfangs bei Hofe und war verheirathet; ein Sohn von
ihm wird genannt. Er erscheint in einer Urkunde Sigberts H. von Austrasien
als domesticus, d. h. als ein in der Provinz und bei Hofe wirkender und zu
hohen Ehrenstellen berechtigter Mann. In der That wird er später Bischof,
sogar in einer Urkunde zwischen 664 —66 Erzbischof genannt; irrig dagegen ist
seine Bezeichnung als Bischof von Trier, und wie in der Geschichte seiner Unterhaltung
über den Tod der hl. Gertrud, eine Verwechselung mit Hildulf von
Trier. — Seines Vaters Verschwendung aus Wohlthätigkeitstrieb soll er entgegengetreten
sein, dagegen, um dessen frommen Wandel sich zum Vorbild zu
nehmen, eine Lebensbeschreibung desselben haben anfertigen lassen. — Seine
lange Amtsverwaltung, das Fernbleiben von öffentlichen Angelegenheiten deutet
auf stille geistliche, vielleicht auch gedeihliche Wirksamkeit, da fromme Leute, wie
der hl. rudo , sich unter seiner Leitung bilden und dankbar seine Hauptkirche
mit Gütern beschenken. — Wie sein Vater , wird auch er in der Apostelkirche
(S. Arnulf zu Metz) begraben, aber 959 nach Loy bei Nancy übertragen, bei
welcher Gelegenheit vielleicht seine ziemlich werthlose Biographie entstanden ist.Vgl. vv. Chlodulfi, Arnulfi, Trudonis , Gertrudis in Mabillon Acta 83.
II. — MUH. 53. I und II und Diplomm. I — Rettberg, D. Kirchengeschichte
I 491. —Bonnell, Anfänge des karolingischen Hauses, S. 137 und
185.
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