Name: Burgund: Vorname: Nikolas von B,
| (Nicolaus Burgundus) , Staatsmann,
Geschichtschreiber und Dichter, geb. 1586 im Hennegau, der Sohn eines Bastards
von Johann v. B., studirte in Löwen, prakticirte dann als Advocat in
Gent, bis er im J. 1627 vom Herzog Maximilian in Baiern als Professor an
die Universität Ingolstadt berufen wurde. |
Später (1639) kehrte er wieder in
die Niederlande zurück und wurde Mitglied des großen brabantischen Rathes, in
welcher Stelle er bis zu seinem im J. 1649 erfolgten Tode blieb. B. ist
hauptsächlich bekannt durch seine Historia belgica ab anno 1558 , ferner
"Ludovicus IV. imperator sive historia bavarica", welch ' letztere 1705 in Helmstädt
neu aufgelegt wurde. Außerdem existiren von ihm eine Anzahl juristischer
und polemischer Schriften, so: "Tractatus de evictionibus"; "Tractatus de periculis
et culpa in contractibus" ; "Apologia pro electoratu bavarico contra electorarum
palatinae domus " ; "Tractatus controversiarum ad consuetudines Flandriae".
Seine juristischen Werke wurden 1674 in Brüssel gedruckt. Auch als
Dichter machte sich B. einen Namen; er schrieb "Poëmata" und eine "Oratio
de gradibus ad eloquentiam". Obwol katholisch und der Sache Philipps mehr
als der der aufständischen Provinzen zugethan, vertheidigte er doch die Freiheiten
der letzteren gegen spanische Willkürmaßregeln.
|