Name: Truchseß: Vorname: Erhard T.
| v. Wetzhausen, humanistisch und juristisch gebildet,
aus fränkischem Adelsgeschlechte entsprossen, Verwandter des folgenden. —
Sein Name findet sich zum Jahre 1484 in der Ingolstadter Matrikel. Studirte
in Bologna in den Jahren 1496 und 1497; er wird in den Annalen der
deutschen Nation zu Bologna als artium magister, eccl. |
Eistettensis canonicus
aufgeführt. Hier wurde er am 28. September 1499 nach wohl bestandenem
Examen zum Decretorum Doctor ernannt (L. s. i. pontif. I. im St Arch.
Bologna). Das Eichstätter Canonicat hatte er schon am 3. Juli 1489 erhalten
(Reichsarchiv München); am 31. Juli 1500 wurde er zum Decan des Eichstätter
Domcapitels gewählt. Er starb in dieser Stellung am 16. September
1519. (Im Necrol. Eistett. findet sich die Notiz: tannó 1519 in die S. Eufemie
Virg. inter duodecimam et primam horas in media nocte obiit venerabuis
ac nobilis dns Erhardus Truchsess de Wetzhausen, in omni facultate
doctissimus, decanus et canonicus eccl. Eistetten.' Reichsarchiv München.) —
Als Gelehrter und Freund der Gelehrten gerühmt (Scheurl's Briefbuch I, 141 ;
II, 37). Jacob Locher Philomusus widmete ihm seine Schmähschrift wider die
gegen das Studium der heidnischen Classiker auftretenden Geistlichen (cAd nobilem
et eruditissimum virum Erhardum Truchsess, Doctorem iuris et oratorem; decanum
et canonicum Dryospolensis ecclesie . .
' in: Continentur in hoc opusculo
a Jacobo Locher Philomuso facili Syntaxi concinnato . . . Nurnberge,
16. Dec. 1506); ein Brief des Joh. Eck an Erhard Truchseß (dd. 2. März 1513)
findet sich in Eck's 'Chrysopassus' (Wiedemann, Joh. Eck, S. 455).
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