Name: Tettau: Vorname: Daniel v. T.,
April 1670 geboren. Sein Vater war der Oberregimentsrath und Kanzler in Preußen Johann Dietrich v. T., der außer Daniel eine Reihe von Söhnen hatte, seine Mutter war eine geborene v. Borck. Nachdem er in Königsberg studirt hatte, trat er 1688 in brandenburgische Kriegsdienste und wohnte der Belagerung von Bonn bei,
nahm dann seinen Abschied, erhielt durch Vermittelung eines Vetters, des holländischen
General-Feldzeugmeisters Ernst v. T., eine Infanteriecompagnie im Heere
der Generalstaaten, focht in den Feldzügen des dritten Raubkrieges gegen Frankreich
und ging, nachdem dieser 1697 durch den Frieden von Ryswyk beendet
war, in die Dienste des Herzogs von Savoyen über, wo er das Commando
von zwei Bataillonen deutscher Truppen erhielt. Seiner dortigen Thätigkeit
machte der bald nachher ausbrechende Spanische Erbfolgekrieg ein Ende. Savoyen
stellte sich auf die Seite Frankreichs und König Friedrich I. rief seinen Lehnsmann
T. in die Heimath und in das eigene beer zurück. Dieser schied mit
Bedauern, aber die Gunst seines Landesherrn entschädigte ihn. Er wurde am
4. April 1702 zum Oberst von der Grenadiergarde ernannt und erhielt zugleich
den Orden de la générosité; verschiedene militärische und politische Sendungen,
welche er auszuführen hatte, zeigten das vom Könige in ihn gesetzte Vertrauen
und vermehrten dasselbe. Am 7. Februar 1703 hatte er die Reichsstadt Nordhausen
zu besetzen, deren Schutzherrschaft der Kurfürst von Sachsen an Preußen
abgetreten hatte. Am 18. April 1705 wurde er Brigadier und bald darauf
Generalmajor, am 6. Januar 1706 Kämmerer, auch empfing er den Johanniterorden.
Im nämlichen Jahre gab der König T. dem Kronprinzen , nachmals
König Friedrich Wilhelm I., welcher sich auf den Kriegsschauplatz nach den
Niederlanden begab, als Begleiter mit. Auch als der Kronprinz sich damals
verlobte stand T. ihm zur Seite und 1709 ging er zum zweiten Male mit ihm
nach den Niederlanden. Hier siel er am 11. September bei Malplaquet. Am
Abend vor der Schlacht hatte er in des Kronprinzen Gegenwart seinen Tod
vorausgesagt; umsomehr erschütterte diesen das Eintreten der Wirklichkeit. Die
Leiche wurde nach Berlin geschafft und am 17. October in der Garnisonkirche,
deren Erbauung T., ein sehr gottesfürchtiger und kirchlich gesinnter Mann,
kräftig gefördert hatte, mit großem Prunke beigesetzt. Friedrich Wilhelm I., in
dessen soldatischen Erinnerungen der Sieg von Malplaquet, ein Ruhmesblatt in
der damals noch jungen Geschichte des preußischen Heerwesens Zeit seines Lebens
eine hervorragende Rolle spielte, pflegte bei der alljährlichen Gedächtnißfeier des
Tages regelmäßig auch Tettau's zu gedenken. Tettau's Brüder errichteten ihm
in der Garnisonkirche ein prächtiges Denkmal. Als dieses durch eine Pulverexplosion,
welche am 12. Aug. 1720 die Kirche zerstörte, vernichtet ward, ließ
der König in dem Neubau durch Pesne ein anderes herstellen.Urkundliche Geschichte der Tettau'schen Familie von J. W. A. Freiherrn
v. Tettau, S. 352, Berlin 1878. — Dr. Friedrich Förster, Friedrich Wilhelm
I., König von Preußen I, 139, Berlin 1834.
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