Name: Symanski: Vorname: Johann Daniel S.,
| Dichter, geboren zu Königsberg in Pr.
am 8. September 1789, † zu Berlin am 25. März 1857. |
Einer angesehenen
Bürgerfamilie entsprossen, widmete er sich seit Ostern 1807 (nicht 1805) dem
juristischen Studium (am 28. März ist er in das allgemeine, am 13. April in
das juristische Album der Albertina eingetragen). Nachdem er bereits die Referendariatsprüfung
bestanden hatte, trat er im Februar 1813 als freiwilliger
Jäger in das ostpreußische National-Cavallerieregiment ein, wurde seit dem Juli
1815 einige Monate beim Corpsdepot des Garde- und Grenadiercorps und
weitere 15 Monate als Diätarius beim 4. Departement des preußischen Kriegsministeriums
beschäftigt, bis er am 1. Juli 1817 das ebenfalls subalterne Amt
eines Expedienten beim Medicinalstabe der preußischen Armee erhielt, welches er
bis zum 1. Januar 1845, wo er in den Pensionsstand trat, bekleidete. Die
Aufnahme seines Namens in größere Darstellungen der Geschichte der deutschen
Dichtkunst verdankt S. einer sehr großen Anzahl dichterischer Erzeugnisse in verschiedenen
Arten der lyrischen Poesie, die, von seiner Studentenzeit bis in die
zwanziger Jahre hinabreichend, gewöhnlich in der engsten Beziehung zu den
Tagesereignissen stehen und, soweit sie vorliegen, von aufrichtig Patriotischem
Sinne zeugen; ihr dichterischer Werth ist, wenn sie auch nicht eben ungeschickt
und bisweilen angenehm lesbar sind, ihrem flüchtigen Zweck entsprechend kein
besonders hoher. Sie sind entweder als flugblattartige Einzelschriften oder, zumeist
mit ähnlichen Arbeiten Anderer vereinigt, theils in kleineren einbändigen
Sammlungen, theils in Zeitschriften erschienen, deren Herausgeber oder wenigstens
Mitherausgeber er selbst gewesen ist. Von diesen letzteren haben einige, die satyrischen
oder polemischen Inhalts waren ("Die Geißel" , Königsberg 1814;
"Der Freimüthige für Deutschland" , Zeitblatt für Belehrung und Aufheiterung,
Berlin 1819 f.; "Der Zuschauer ', Zeitblatt für Belehrung ., Berlin 1821-23),
das Schicksal gehabt, von der Regierung in ihrem Weitererscheinen durch Verbot
verhindert zu sein. Da es aber trotz aller Bemühungen leider nicht gelungen
ist, auch nur von einer dieser verbotenen Zeitschriften ein einziges Exemplar
aufzutreiben, so muß es unentschieden bleiben, ob Symanski's oder seiner Mitarbeiter
Muse bei der Regierung Anstoß erregt hat; in seiner amtlichen Stellung
wenigstens hat ihm offenbar seine dichterische und schriftstellerische Thätigkeit
nie irgendwelche Schwierigkeiten bereitet. Er schrieb auch vielfach litterarische
und Theaterberichte.(I. E. Hitzig) Gelehrtes Berlin im J. 1825, Berlin 1826, S. 281 f. —
Goedeke, Grundriß z. Gesch. d. deutschen Dichtkunst, III. Bd., S. 192, 248
u. 689 f.; dazu höchst dankenswerthe Mittheilungen aus Acten des k. preuß.
Kriegsministeriums. Die Angabe Goedeke's, daß S. im December 1840 als
Geh. Justizrath in Königsberg gestorben wäre, beruht auf dem Missverständniß
der im Neuen Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 1840, S. 1420 enthaltenen
Todesmeldung seines Bruders. —Inbetreff der von Hitzig angeführten "Diss.
de origine carminis elegiaci. Regiom. 1809. 8 mai." dürfte ebenfalls ein
Irrthum obwalten, da auch über sie nichts weiter auszumachen ist.
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