Name: Staudacher: Vorname: Michael St.,
Hier hielt er eine Reihe von Jahren hindurch vor dem Landesregenten Erzherzog Ferdinand Karl homiletische Vorträge. Die bedeutendsten seiner zunächst sprachlich
interessanten Schriften sind: "Genonefa, das ist: Wunderliches Leben und
denkwürdige Geschichten der H. Genouefa etc." (Dillingen 1648; neu aufgelegt
ebendas. 1660). Das Büchlein ist der Gräfin Isabella Eleonora von Oettingen-Wallerstein
zugeeignet. In der Widmung spricht der Verfasser mit Begeisterung
von dem vortrefflichen "Spielenden" (Beinamen Harsdörffer's im Blumenorden)
und gibt den löblichen Vorsatz kund. die Reinheit der Muttersprache nicht durch
Einführung fremder Wörter zu verunehren. Das gleiche Bestreben zeigt er mit
Erfolg in der Predigtsammlung: "Geistliche und Sittliche Redverfassungen"
(2 Theile, Innsbruck 1656; wiederholt gedruckt 1682). Hier finden sich in
seinen etwas gezierten Ausführungen öfters Verse aus deutschen Dichtern, besonders
aus Spee und Kuen, verwoben. Einzelne Schilderungen, wie die der
Verödung des Landes im 30jährigen Kriege (Predigt auf St. Matthiastag), sind
sehr anschaulich und ergreifend. Immerhin wird eine deutsche Prosa, wie St.
sie schrieb, in jener Zeit des Ungeschmacks ziemlich selten gewesen sein. Nebenbei
sehen wir den Ordensmann auch mit Naturwissenschaft beschäftigt. Ath. Kircher
in seinem Mundus subterraneus II, 227 theilt einen Brief desselben mit, der
von den in tirolischen Bergwerken vorkommenden Edelsteinen handelt. St. schied
aus diesem Leben zu Ebersberg in Oberbaiern am 10. November 1673.De Backer, Bibliothèque des écrivains de la société de Jésus. Liège-
Paris 1869. Vol. III, 921.
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