Name: Stahl: Vorname: Johann Friedrich St.
in Heimsheim, württ. Oberamts Leonberg und der Sara Agatha Laux, deren Mutter Sara Agathe Keppler
zur Familie des Astronomen gehörte. Den verwaisten, erst 18 Monate alten
Knaben nahm 1720 der mit der Mutterschwester Agnes Margarethe vermählte
Pfarrer Georg Friedrich Seeger in Rutesheim an Kindesstatt an, starb aber
schon 1727. Der zweite Gatte von Stahl's Pflegemutter, der Schultheiß
Christoph Essich in Flacht, bestimmte ihn anfangs zum Schuldienst, erst später
zum Studium. Unterstützt von seinem Gönner. dem Leibmedicus Georg Burkhard
Seeger († 1741), besuchte St. die Lateinschulen in Vaihingen, Tübingen, das
Gymnasium in Stuttgart und kam 1738 in das Stift nach Tübingen. Am
9. November 1740 Magister geworden, war er anfangs Privatlehrer in Tübingen
und Stuttgart, dann Vicar in Rudersperg, Hofmeister beim Freiherrn v. Göllnitz
in Mötzingen (württ. Oberamts Herrenberg) und seit 1751 beim Geheimenrath
Christoph Heinrich Korn († 1764) in Stuttgart. Die Empfehlungen des
Kammerpräsidenten Friedrich August v. Hardenberg verschafften St. auf zwei
Jahre ein herzogliches Reisestipendium von 100 Louisd'or, mittelst dessen er
1753 —1755 Sachsen, Böhmen und den Harz bereiste und seine Kenntnisse im
Münz- und Bergwesen erweiterte. Zurückgekehrt, wurde er 1755 Bergrath und
stand seit 1758 ohne Gehülfen dem württembergischen Forstwesen vor. Als einer
der ersten legte er den Grund zu einer wissenschaftlichen Behandlung des Forstwesens
und erwarb sich durch Einführung fremder Holzsorten große Verdienste.
Auch bildete er seit 1773 als Lehrer an der Karlsakademie eine Reihe tüchtiger
Forstmänner heran. Seit 29. Mai 1760 mit Marie Christine Rösler, Witwe
des Pfarrers Samuel Huber in Weiler verheirathet, sah er vier tüchtige Söhne
heranwachsen, und beendete sein thatenreiches, verdienstvolles Leben am 28. Januar
1790 in Stuttgart. Von seinen Schriften sind zu nennen: "Der vorsichtige und
wohlerfahrne Schütze und Jäger" , 1752; "Der gewehrgerechte Jäger" , 1762;
Forstmagazin (unter seiner Aufsicht herausgegeben und meistens von seiner
Hand herrührend), Frankfurt und Leipzig 1763 —1769; "Sätze aus der Forst-
und Jagdwissenschaft , 1776, 1777 ff.Schwäbische Chronik 1790, Beilage S. 127, 159. —Hirsching, Historisch-litterarisches
Handbuch XIII, 88 —91. — Wagner, Geschichte der Karlsschule,
I und II.
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