Name: Schulz *): Vorname: Friedrich Ludwig
| S., Orientreisender, geboren zu Darmstadt
als Sohn des Rittmeisters S., wurde 1815 als Studirender der Theologie und
Philosophie an der Universität Gießen aufgenommen, wo er sich später in der
theologischen Facultät habilitirte und 1822 zum a. o. Professor in der philosophischen
ernannt Wurde. |
Bald darauf begab er sich zur Vertiefung seiner orientalischen
Studien nach Paris, wo er bis Ende 1825 blieb. Gleich vertraut mit der
türkischen und persischen, wie der arabischen Sprache, vielseitig gebildet und
beobachtend, trat S. 1826 mit Unterstützung der französischen Regierung eine
Reise nach Persien an, welche leider in Konstantinopel durch den Krieg unterbrochen,
und später auf andere als die gewünschten Gebiete abgelenkt wurde,
indem S. die Zeit benutzen mußte, um einen Theil von Kleinasien, Armenien
und Kurdistan zu besuchen. In den Ruinen von Semiramis (Armenien) fand
er eine große Anzahl von alten Inschriften. Im Begriffe, durch Kurdistan nach
Jezd vorzudringen, wurde er sammt seiner persischen Militärescorte Ende 1830
zwischen den Dörfern von Basch Kullah und Perihan Mihin ermordet. Oberst
Macdonald in Täbris, Gastfreund des unglücklichen Reisenden, that vergeblich
Schritte, um dessen Papiere wiederzuerlangen und die Schuldigen zu bestrafen.Originalmittheilungen von der Universität Gießen. — Neuer Nekrolog d.
D. VII. 2. Th.
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