Name: Silber: Vorname: Christoph Heinrich August S.,
| Magister der Philosophie,
war vom Jahre 1768 an bis 1774 Geistlicher an der Strafanstalt zu Schloß
Waldheim und ward später Superintendent zu Hildrungen in Thüringen. |
Seine Frau
war die Tochter des Pastors Samuel Benjamin Fehre in Burgstädt. Nach sechsjähriger,
fast ununterbrochener Krankheit starb er im Januar 1797. Die wenigen schmerzfreien
Stunden während dieser Krankheit verwandte er zur Abfassung eines kleinen
hymnologischen Werkes, das sein Sohn Benjamin nach seinem Tode unter dem
Titel: "Liturgisches Vermächtniß für seine Zeitgenossen von M. C. A. H. Silber
(Freiberg 1800) herausgab; das Werk enthält einen Vorschlag zu einem "allgemeinen
Kirchengesangbuch" , 42 Probegesänge" für ein solches Gesangbuch und
"Nacherinnerungen" ; die Probegesänge sind unter dem Titel: "Sammlung auserlesener
Lieder ' zu gleicher Zeit (wohl aus demselben Satz) auch für sich erschienen.
Die Lieder sind zum Theil Ueberarbeitungen älterer. Der Dichter stellt an
sich hinsichtlich der Sprache und des Reimes große Ansprüche, und in dieser
Hinsicht sind seine Lieder theilweise nicht so übel gerathen; inhaltlich gehören
sie der moralisirenden Richtung jener Zeit an, die wenig poetische Kraft bewährte;
in Gemeindegesangbücher kam wohl nur das eine; "Ist Gott für uns,
was kann uns schaden? wer wagt es wider uns zu sein?" eine versificirte Ausführung
von Römer 3, 31, 33 und 34. bei der bezeichnend genug der 32. Vers
übergangen ist. —Sein schon genannter Sohn Benjamin S. ist in Waldheim
am 29. December 1772 geboren, ward Officier in sächsischen Diensten und starb
als Major am 7. April 1821 zu Annaberg. Von ihm sind Romane und
Tragödien gedruckt; er schrieb seine Romane unter den Pseudonymen Eduard
Blum oder Karl Sebald.Meusel, Lexikon XIII, 164. - Rambach , Anthologie VI, 287 g. —
Richter, allg. biogr. Lexikon, S. 372. — Koch, Geschichte des Kirchenlieds
s. f., 3. Aufl., Band 6. 293. Ueber Benjamin Silber vgl .: Raßmann's
Lexikon pseudonymer Schriftsteller, herausgeg. von Lindner, Leipzig 1830,
S. 26 u. 161. — Karl Goedeke, Grundriß, 1. Aufl., III, 138. —Brümmer,
Lexikon der deutschen Dichter u. s. f., Leipzig, Reclam, S. 498.
|