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Name: Seckendorff:
Vorname: Karl Sigmund Freiherr v. S.
wurde am 26. November 1744 zu Erlangen geboren, erhielt daselbst seine Bildung, trat 1759 in österreichische Kriegsdienste und machte von da ab alle Feldzüge bis zum Schluß des siebenjährigen Krieges (1763) mit.

Im Jahre 1764 wurde er als Hauptmann in die königlich sardinische Armee aufgenommen, in der er bis zum Oberstlieutenant aufstieg, doch nöthigte ihn schließlich das seiner Gesundheit nicht zuträgliche Klima, den Dienst zu quittiren und Italien zu verlassen. Er trat nunmehr als Kammerherr in sachsen-weimarische Dienste (1775) und damit in jenen Kreis berühmter Männer, deren Mittelpunkt bald der fast gleichzeitig nach Weimar berufene Goethe bildete. Mit einem gefälligen Talent für Dichtkunst und Musik begabt, ausgestattet mit reicher Lebenserfahrung und einer vielseitigen Bildung, bethätigte er sich bald an der Entwickelung der deutschen Litteratur jener Zeit, schrieb Beiträge zu Wieland's "Teutschem Merkur" , lieferte Uebersetzungen in Bertuch's "Magazin der Spanischen und Portugiesischen Litteratur" , gab drei Sammlungen "Volks und andere Lieder, mit Begleitung des Fortepiano ' heraus (3 Hefte, 1779-82), wozu er die Musik selbst gesetzt hatte, und veröffentlichte an sonstigen Schriften noch: "Superba , eine Oper (1779); "Kalliste" , ein Trauerspiel (1782) und den Roman "Das Rad des Schicksals, oder die Geschichte des Tschoangst" (II, 1783). Im J. 1784 trat S. in preußische Dienste und wurde zum Gesandten an den fürstlichen Höfen des fränkischen Kreises mit dem Wohnsitz in Ansbach ernannt. Hier starb er schon am 26. April 1785.Baader, Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller 1, 2; S. 228. — Meusel, Lexikon verstorbener Schriftsteller XIII, S. 4.
F. Brümmer.

Seckendorf: Franz Karl Leo pold (Leo) Freiherr v. S Aberdar, geboren am 2. Dec. 1775 zu Ansbach (nicht 1773 zu Wonfurt) als Sohn des ansbachischen Kammerherrn und Geheimen Regierungsrathes Freiherrn Christoph Albrecht v. S A. (geboren am 12. Juni 1/48, † am 4. September 1834) und dessen Gattin Friederike Christiane Wilhelmine, geb. Freiin Stiebar v. Buttenheim (geboren am 12. Januar 1755 , † 1808). Er studirte in Göttingen und Jena Jurisprudenz, war 1798 —1802 herzoglich sachsen-weimarischer Regierungsassessor, verkehrte in Weimar mit Goethe, Schiller, Herder, gab durch diese angeregt 1800 eine Uebersetzung der "Blüthen griechischer Dichter" heraus, ferner 1801 ein "Neujahrs und Ostertaschenbuch von Weimar" . 1802 wurde er herzoglich württembergischer Kammerherr und Negierungsrath, 1805 unter der Beschuldigung der Theilnahme an revolutionären Umtrieben verhaftet, auf der Solitude. später dem Asperg eingesperrt, doch noch im selben Jahr freigelassen, lebte 1805 —1808 litterarisch beschäftigt bei Verwandten in Franken, gab 1805 ein "Taschenbuch für Weimar" , 1807 und 1808 einen "Musenalmanach" heraus. Er zog 1808 nach Wien, wo er die Zeitschrift "Prometheus" herausgab, trat 1809 b ,im Ausbruch des Kriegs als Hauptmann in die österreichische Landwehr, wurde am 6. Mai 1809 bei Ebelsberg an der Traun verwundet und fand an demselben Tag seinen Tod in den Flammen eines Hauses, wohin er gebracht worden war. Glühender Patriotismus charakterisirt seine Werke.Wurzbach, Lexikon (wo weitere Litteratur angegeben ist). — Neues Stuttgarter Tagblatt vom 5. Februar 1890, Nr. 29 (Verschwörungen).
Theodor Schön.