Name: Bles: Vorname: Hendrik met de B.,
Lampsonius und van Mander lassen ihn zu Bovines, Guicciardini und Vasari zu Dinant, einem dicht bei Bovines gelegenen Städtchen, geboren werden. Bei derartigen Widersprüchen gleichberechtigter Schriftsteller hält es schwer, sich zu entscheiden, um so mehr als das Unglück will, daß uns der wahre Name des Künstlers unbekannt geblieben ist, also archivalische Forschungen zu keinem Ziele führten. Met de Blas ist blos ein Beiname, der Künstler erhielt ihn nach van Mander von der weißen haarlocke, die ihm auf der Stirne hing. Da seine nahen künstlerischen Beziehungen zu Joachim de Patenier bekannt sind, so kann man wol
vermuthen, daß er mit dem 1535 in die Antwerpener Gilde eintretenden berry
de Patenier identisch ist, leider aber bleibt dies blos Vermuthung. Sicher ist
nur , daß B. längere Zeit Italien besucht hat, woselbst man ihn Civetta von
dem Käuzchen nannte, das er auf seinen Bildern anzubringen Pflegte, auch will
Bequet ein Gemälde von 1511 von ihm gesehen haben. Das Geburtsjahr könnte
man danach auf etwa 1485 stellen. Gemeinsam mit Patenier legte B. ein
Hauptgewicht auf das landschaftliche Element, so daß die heiligen Gegenstände häufig
mehr oder weniger als Staffage erscheinen. Er hat dadurch in der Entwickelung
der niederländischen Malerei eine gewisse Bedeutung, indem immer mehr die
religiösen Vorwürfe in den Bildern zurücktraten und schließlich der reinen Landschaft
Platz machten. Um zu diesem Ziele zu gelangen, bedurfte es freilich einer
reinern Naturauffassung als unserm Hendrik, nebst den Malern der Zeit überhaupt,
zu eigen war; er überlud seine Bilder mit allerlei Beiwerk, Architekturen.
seltsam gestalteten Felsen etc. Seine Behandlung zeigt außerordentlichen Fleiß,
noch in der alten flandrischen Technik, seine Figuren sind etwas manierirt , die
Gewänder steinartig zugeschnitten. Bilder von ihm befinden sich in Wien,
München, Venedig, Madrid u. a. O., sie sind, wie gesagt, an dem Käuzchen
kenntlich, das er auf ihnen — oft in verstecktester Weise — anzubringen pflegte.
Uebrigens werden ihm auch Bilder fälschlicher Weise zugeschrieben, blos , weil
sich ein Käuzchen auf ihnen findet.A. Bequet in den Annales archéologiques de Namur, 1863. VIII.
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