Name: Rumpff: Vorname: Vincent R.
Von mehrjährigen Reisen durch Deutschland und Frankreich nach Hamburg zurückgekehrt, wurde er im J. 1732, nachdem er erst vor Jahresfrist das dazu erforderliche 30jährige Alter erreicht hatte, zum Senator erwählt, in welchem Amte er sich in jeder Hinsicht hohe Verdienste erwarb. Die eben damals obschwebenden tiefgehenden Differenzen mit Dänemark und Holstein, wegen der Hoheit und Immedietät Hamburgs, die Beschwerden des von jener Seite als Status in statu behaupteten schauenburger Hofes, die jenseitige Anfechtung des hamburger Münzregals, welche sogar bis zu einer dänischen Handelssperre gegen Hamburg führte, diese Streitigkeiten erforderten einen hohen Grad von Klugheit, Geschicklichkeit und Gewandtheit, um die desfallsigen Verhandlungen zu einem guten Erfolge zu leiten. R., der mitberufen
war diesen Kampf ausfechten zu helfen, wurde neben dem Syndikus
Klefeker zur Beilegung der Differenzen nach Kopenhagen abgeordnet, woselbst
es den 16monatlichen unterhandlungen der Gesandten endlich gelang, den Vergleich
vom 23. April 1736 zu Stande zu bringen, welcher günstig genug für
die Stadt lautete und überdies den noch viel wichtigeren sog. Gottorper Vergleich
von 1768 mit dem Gesammthause Holstein (Gottorp und Dänemark) vorbereitete.
Durch diesen nämlich erlangte die Reichsstadt Hamburg die Anerkennung
ihrer Unabhängigkeit, sowie eine Vergrößerung ihres Gebiets am
gegenüber belegenen Elbufer, eine Erwerbung, die eben jetzt, bei Schaffung neuer
Freihäfen, von eminenter Wichtigkeit geworden ist. — Im J. 1747 übernahm
R. neben Syndikus Surland eine Mission nach Wien an den kaiserlichen Hof.
Der Kaiser Franz I. schenkte beiden Gesandten zum Abschiede goldene Ehrenketten
mit Diamanten besetzt. — Nach Ausbruch des 7jährigen Krieges wurde
R. Mitglied einer aus Senats- And Bürgerschaftsdeputirten gebildeten geheimen
Commission (1756), welche ermächtigt war, über die durch diesen Krieg erforderlich
werdende Politik und die desfallsigen Maßnahmen zu berathen und
zu beschließen. Bei späterer Auflösung dieser Behörde wurde ihr von Seiten
des Senats und der Bürgerschaft ein warmer Dank votirt für ihre höchst segensreiche
Thätigkeit. 1765 wurde R. zur, Bürgermeisterwürde erhoben und starb
am 20. März 1781. Prof. Büsch beschrieb in einer lateinischen Denkschrift
Rumpff's Leben und Wirken, auch wurde zu seinem Gedächtniß eine Medaille
geprägt.Vgl. Buek, die hamb. Bürgermeister S. 244 —246. — Gaedechens,
Hamb. Münzen und Medaillen I, 56.
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