Name: Rüdiger: Vorname: Johann Christian Christoph R.,
| geboren zu Burg im
Magdeburgischen am 9. Mai 1751, † am 21. October 1822, königl. |
preußischer
Kammer: und Thalsecretär (Assessor des Salzamtes) in Halle, hatte dort längere
Zeit cameralistische Vorlesungen gehalten, wurde außerordentlicher und 1791
ordentlicher Professor an der dortigen Universität. Seine schriftstellerische Thätigkeit
erstreckt sich auf Cameralwissenschaften und Sprachenkunde! zu ersterem Gebiet
gehören u. a. "Ueber die systematische Theorie der Kameralwissenschaften" (Halle
1777); "Grundriß des wahren Physiokratismus und Preußischen Kameralwesens"
(Halle 1781). Als Linguist versuchte R. im "Grundriß einer Geschichte der
menschlichen Sprache nach allen bekannten Mund und Schriftarten mit Proben
und Bücherkenntniß" , 1. Thl. (Leipzig 1782; mehr ist nicht erschienen), eine
kurze Darstellung und Systematisirung der damals bekannten Sprachen. Anerkennenswerth
sind seine nach Art eing Zeitschrift fortlaufenden Hefte "Neuester
Zuwachs der teutschen, fremden und allgemeinen Sprachkunde" (1-4. Stück,
Leipzig 1782 —85; i. Stück, 2. Aufl., Halle 1796; 5. und 6. Stück, Halle
1793 und 1796). R. gibt darin Verzeichnisse und eigene Aufsätze über die
Vermehrung der allgemeinen Sprachenkunde, verfolgt aber namentlich mit guter
Kritik die gleichzeitigen Bestrebungen zur Feststellung des Sprachgebrauches,
Wortschatzes u. s. w. der deutschen Schriftsprache. Er ist der erste, der bestimmt
das Zigeunerische als eine neuindische Sprache nachwies.Vgl. Meusel, Das gelehrte Teutschland, 6. Bd. (Lemgo 1798).
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