Name: Roßmeissler:
| R., auch Rosmäsler u. Roßmässler geschrieben, |
| ist der Name
dreier Brüder, welche sämmtlich die Kupferstecherkunst ausübten. — Der älteste
derselben, Johann August R., war 1752 zu Leipzig geboren und starb daselbst
am 1. Januar 1783. |
Ein von ihm selbst niedergeschriebenes, mit dem Jahre
1776 beginnendes Verzeichniß seiner Arbeiten, welches nach seinem Tode in
Meusel's Miscellaneen Heft 30 S. 323 —337 veröffentlicht wurde, erreicht die
Zahl 299. Ohne jemals Schüler Chodowiecki's gewesen zu sein, mit dem er
nur Briefe wechselte und bloß bei Gelegenheit eines vorübergehenden Besuchs in
Berlin 1781 auch persönlich in Verkehr trat, erfuhr er doch an sich den förderlichen
Einfluß dieses meisters. — Johann Adolf R., geboren 1770 zu Leipzig-
† am 6. Januar 1821 ebenda, zeichnete sich besonders in Handhabung der
Punktirmanier aus. Er gab unter Anderem eine "Gründliche Anweisung zeichnen
zu lernen in einer Folge von 24 Blättern mit erklärendem Text nach Oeser"
(Leipzig 1812, neu aufgelegt 1832) heraus. —Johann Friedrich R., geboren
um 1775 zu Leipzig, † 1858 ebenda, hielt sich längere Zeit in Berlin auf und
betrieb in seinen höheren Lebensjahren vornehmlich die Kunst des Stahlstichs.
Unter seinen Arbeiten befindet sich eine "Gallerie der vorzüglichsten Aerzte und
Naturforscher Deutschlands" (Gotha 1831). Auch wird ihm das Werk: "Preußen
in landschaftlichen Darstellungen nach eignen Zeichnungen in Stahl gestochen"
(15 Hefte, Berlin 1834-44) zugeschrieben, obschon sich der Urheber desselben
G H. Roßmässler, ohne Hinzufügung des Vornamens Friedrich, nennt.Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften XXVIIi, 1783, S. 125-127.
—Meusel, Das gelehrte Teutschland XIX, 1823, S. 438. —Nagler, Künstler-Lexikon
XIII, 1843, S. 443 —445.
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