Name: Rellstab **): Vorname: Joh. Karl Friedrich
Der Vater, ein Buchdrucker, wollte den Sohn für sein Geschäft erziehen; diesen aber trieb ein unwiderstehlicher Drang zur Musik. Er ward zuerst von Joh. Friedr. Agricola (s. A. D. B. I, 149), nach dessen Tode von Fasch (s. A. D. B. VI, 576) unterrichtet, ging dann nach Hamburg zu Philipp Emanuel Bach. Der plötzliche Tod des Vaters nöthigte ihn jedoch zurückzukehren und nun dennoch dessen Geschäft zu übernehmen. Er verband später damit eine Musikalienhandlung und sein um 1788 errichtetes Musikalienleihinstitut war wol das erste in Berlin. Im J. 1787
veranstaltete er ein "Concert für Kenner und Liebhaber" . in welchem classische
Werke der italienisch-deutschen Schule, aber auch von Bach und Gluck zur Ausführung
kamen. Er selbst war ein vortrefflicher Clavierspieler und nicht unbegabter
Componist. 1792 trat er in die von Fasch gegründete Singakademie,
dirigirte hier auch neben Fasch und Zelter. Unter den traurigen Verhältnissen,
weich 1806 über Berlin hereinbrachen, ging sein Geschäft zu Grunde und er verlor
fast sein ganzes Vermögen, ohne daß dies seinen Eifer für die Musik und
das Berliner Kunstleben minderte. Ein Verzeichniß seiner musiktheoretischen
Werke und seiner Compositionen, darunter Oratorien, Cantaten, eine Oper und
viele Lieder gibt Ledebur.Ledebur, Tonkünstlerlexikon Berlins, S. 456.
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