Name: Rhode: Vorname: Christian Detlev R.,
wo er am 4. December 1717 starb. Während seines 88jährigen Aufenthaltes in Barmstedt beschäftigte er sich mit der Untersuchung der prähistorischen Grabhügel, an denen das südliche Holstein und speciell die Umgegend von Hamburg sehr reich ist. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts machte sich in Deutschland ein lebhaftes Interesse für die heimischen Alterthümer geltend. Die Untersuchungen einzelner Gräber wurden in einer Reihe von kleinen Abhandlungen veröffentlicht. In Schleswig Holstein traten Schriftsteller, wie Major in Kiel und Arnkiel in Apenrade, mit zusammenhängenden Schriften
über die Grabalterthümer auf. Die von R. angestellten Untersuchungen waren
indessen so ausgedehnt und mit einer solchen Genauigkeit geführt, daß die Ergebnisse
jener Schriften hinter den von ihm gewonnenen Resultaten weit zurückblieben. Er
hat hunderte von Grabhügeln eröffnet, und die Eröffnung sowie die gefundenen
Gegenstände beschrieben und erörtert. Die Resultate seiner Arbeiten gab sein
Sohn Andreas Albert R. , holsteinischer Feldprediger, nach des Vaters Tode in
einem Buche: "Cimbrisch-hollsteinische Antiquitäten-Remarquez , Hamburg 1720,
heraus, während er selbst schon früher (1699) in einer wissenschaftlichen Zeitschrift:
den Novis litterariis maris Baltici, einzelne Untersuchungen veröffentlicht
hatte. Die Cimbrisch Hollsteinischen Antiquitäten-Remarques geben die Methode
an, wie Grabhügel zu öffnen sind; sie erörtern die Bestattungsformen der prähistorischen
Zeit, die Bauart der Gräber und die in denselben gemachten Funde.
Ferner geben sie eine Beschreibung der gefundenen Gefäße, Geräthe und Waffen
und erklären deren Bestimmung unter Vergleichung der bei anderen Völkern
herrschenden Sitten und Gebräuche. Mit Recht wird daher R. als der Erste
bezeichnet, der die Gräberfunde auf eine wissenschaftliche Weise behandelt hat.
Wenn auch das Buch unter den Einwirkungen der Zeit geschrieben ist und zum
Beispiel wiederholt gegen den Vorwurf kämpft, daß die Ruhe der Todten durch
die Untersuchungen der Gräber gestört werde, so finden sich in demselben andererseits
Bemerkungen, welche in einer soweit zurückliegenden Zeit überraschen.
Dahin gehört die Erkenntniß, daß Eisen und Silber später als Bronce und
Gold in den Gräbern auftreten.
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