Name: Rastrelli: Vorname: Joseph R.,
| Sohn des Vincenz R. (s. unten), geb. in Dresden
am 13. April 1799, erhielt frühzeitig Musikunterricht beim Kammermusikus
Franz Poland (Violine) und dem Organisten Fiedler (Theorie). 1814 ging er
mit seinen Eltern nach Italien, wo ihn Padre Mattei im Contrapunkt unterrichtete. |
Für Ancona schrieb er 1816 die Oper "La Distruzione di Gerusalemme",
welche einigen Erfolg hatte und kehrte 1817 nach Dresden zurück, wo er 3 Jahre
darauf als Violinist in der kgl. Capelle angestellt wurde. Um-diese Zeit schrieb
er seine zweite Oper "La Schiava circassa", welche in Dresden 1820 aufgeführt
wurde, und welcher in kurzen Zwischenräumen die Opern Le Donne curiose"
(1821) und "Velleda" (1823) folgten. In Folge letzterer Oper wurden ihm
vom König von Sachsen die Mittel zu einer nochmaligen Bildungsreise nach
Italien gewährt; er schrieb auf derselben für die Scala zu Mailand die Oper
"Amina" (1824), welche zwar Beifall, aber keine weitere Verbreitung gefunden
hat. Nach Dresden zurückgekehrt, legte er seine Stelle als Kammermusiker
nieder und beschäftigte sich bloß mit Gesangsunterrichtgeben und Componiren.
1828 erhielt er für zwei 8stimmige Psalmen, die er für die sixtinische Capelle
gesetzt hatte, vom Papste den Orden des goldenen Sporns; 1829 Ward er zum
Correpetitor am Hoftheater und 1830 zum Musikdirector an demselben ernannt.
Als solcher brachte er noch die deutschen Opern "Salvator Rosa (1832),
"Bertha von Bretagne" (1835) und "die Neuvermählten" (1839, Text von der
Prinzessin Amalie von Sachsen) auf die Bühne, schrieb eine Messe, viele Psalmen
und Hymnen für die katholische Hofkirche, ferner Entreactes, Balletmusiken,
Einlagestücke in verschiedene Opern, Musiken zu einigen Dramen, Lieder u. s. w.
und starb am 14. November 1842 zu Dresden an einer Brustentzündung. Gedruckt
ist von seinen Compositionen nur wenig. Denselben fehlt übrigens selbstständiger
Stil und Erfindung, zum Theil war seine Erziehung hieran schuld.
Zwischen deutschen und italienischen Einflüssen hin und her schwankend, hatte er
die Eigenart der Musik beider Länder in sich aufgenommen. Ueberall aber zeigt
er den tüchtig gebildeten Musiker, der alle technischen Mittel seiner Kunst beherrscht
und über einen reichen Schatz gesunder Melodien verfügt.
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