Name: Raglovich: Vorname: Clemens v. R.,
| geb. am 29. Juni 1766 zu Dillingen als
Sohn eines Majors, zählt mit zu den tüchtigsten Generalen des baierischen
Heeres in der Napoleonischen Kriegszeit. Zuerst Officier im Reichscontingent des
schwäbischen Kreises nahm er als solcher an den Kriegen gegen Frankreich 1793
bis 1796 am Rhein und 1799 in Italien unter österreichischer Führung theil
und Wurde bei Novi schwer verwundet. |
Als infolge des Friedens von Luneville
Dillingen an Baiern kam, wurde R. als Oberst in baierische Dienste übernommen
und zeichnete sich wiederholt in den Feldzügen 1805, 1806 —7 und 1809 aus,
in letzterem Jahre als Generalstabschef der 1. Division. Im J. 1812 befand
er sich mit bei der großen Armee, entging aber dem Schicksal der Vielen. die in
Rußland ihren Tod fanden, da er gleich zu Anfang des Feldzuges bei Polozk
verwundet wurde und in die Heimath zurückgebracht werden konnte. Im Kriege
1813 befehligte er die für Frankreich neu aufgestellte baierische Division in
Preußen und bewährte sich insbesondere in den Schlachten von Bautzen und
Dennewitz als hervorragender Truppenführer. Im folgenden Jahre leitete R.
die Bildung der baierischen Reserve Armee, im J. 1815 commandirte er die
1. Division. Seine vielseitigen Kenntnisse und seine reichen Erfahrungen als
Generalstabsofficier ließen R. vor allen Anderen dazu berufen erscheinen, in den
nun folgenden Friedensjahren für die Pflege des wissenschaftlichen Geistes im
Heere Sorge zu tragen. Seit 1817 Director des topographischen Bureaus verwandelte
er dasselbe in eine militärische Anstalt um und veranlaßte die Gründung
des Haupteonservatoriums als Bibliothek für die Armee. 1820 zum Chef des
Generalstabes ernannt gab er demselben eine erweiterte zeitgemäße Organisation.
Er starb am 3. Januar 1836 als General der Infanterie zu München.Poten, Handwörterbuch der Militärwissenschaften. VIII, Leipzig 1880. —
Schrettinger, der bayerische Militär Max Joseph-Orden und seine Mitglieder,
München 1882.
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