Name: Pütter: Vorname: Karl Theodor P.,
| Jurist und Verwandter des berühmten
Johann Stephan P. in Göttingen, wurde am 3. April 1803 bei Hagen in der
Grafschaft Mark als der Sohn des dortigen Bürgermeisters Konrad P. geboren,
besuchte das Joachimsthal'sche Gymnasium in Berlin und studirte von 1823
bis 1825 in Bonn, sowie von 1825 —1827 in Berlin die Rechte, wo namentlich
die Vorlesungen von Mackeldey und von Savigny von wesentlichem Einflusse
auf ihn waren. |
Zugleich erwarb er sich jedoch auch eine vielseitige historische
und sprachwissenschaftliche, sowie Philosophische Bildung, indem er sich mit
lebhafter Neigung der damals alle Zweige der Gelehrsamkeit beherrschenden
Hegel'schen Schule zuwandte. Nachdem er dann im J. 1827 auf Grund einer
"Diss. de senatusconsulto Claudiano" promovirt und habilitirt war, widmete
er sich besonders dem Studium des Deutschen Rechtes und gab im J. 1831
Die Lehre vom Eigenthum nach Deutschen Rechten aus den Quellen dargestellt,
und mit den Römischen Rechtsgrundsätzen verglichen" heraus. Bald darauf
(1832) als außerordentlicher Professor nach Greifswald berufen, dehnte er seine
Vorlesungen auch auf das Kirchen und Eherecht, sowie auf Völker- und
Fremdenrecht aus, und ließ in dieser Zeit auch "Beiträge zur Völkerrechts
Geschichte und Wissenschaft" , Leipzig 1843, und "Das praktische Europäische
Fremdenrecht" , Leipzig 1845, erscheinen. Nachdem er dann im J. 1845 zum
ordentlichen Professor der Rechte ernannt war, veröffentlichte er sein bedeutendstes
Werk "Der Inbegriff der Rechtswissenschaft, oder Juristische Encyclopädie und
Methodologie , Berlin 1846, in welchem er die Gesammtheit der Rechtsverhältnisse
auf philosophische Grundsätze zurückführt, und dieselben in chronologischer
Reihenfolge, von den Völkern des Orients und des classischen Alterthums bis
zum Mittelalter und zur neueren Zeit, in geistvoller Weise darstellt. Dieses
Buch legte er auch den betreffenden Vorlesungen zum Grunde, welche er ein
Menschenalter hindurch über juristische Encykloplädie hielt, bis ihn, ohne daß er
die Schwäche des Alters erfuhr, ein plötzlicher Tod am 13. April 1873 im
siebzigsten Jahre aus seinem glücklichen Familienkreise abrief.Personalnachrichten. — Indices scholarum univ. Gryph. — Vorreden
seiner Schriften.
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