Name: Platen: Vorname: Reichsgraf Ernst Franz v.
P. bekleidete die Würden eines kurpfälzischen Geheimraths und braunschweigisch-lüneburgischen General Erbpostmeisters zu Linden und betrieb daneben eifrig astronomische Studien. Seine Arbeiten, die in Bode's "Astron. Jahrbuch" für die Jahre 1789, 1790, 1791, 1792, 1793 abgedruckt sind, bekunden durchweg einen denkenden Kopf, aber auch eine etwas allzulebhafte Phantasie. In der ersten Abhandlung schlägt P. ein neues Verfahren zur Bestimmung der Planetenmassen vor, in der zweiten bemüht er sich um eine aprioristische Formel zur Berechnung der Rotationsconstante eines Planeten, in der dritten will er gewisse "Ordnungen im Sonnensystem ausfindig machen (es soll sich z. B. die
Oberfläche des mondes zur Oberfläche der Erde ebenso verhalten, wie die tropische
Umlaufszeit des Mondes um die Erde zur tropischen Umlaufszeit der
Erde um die Sonne), in der vierten polemisirt er gegen die Newton'sche Gravitation,
und die fünfte schließt mit der Behauptung, es sei gefährlich, "durch die
Flächen und Sektoren eines Cirkuls die mittlere Bewegung darzustellen" . Auf
ein wesentlich anderes Gebiet führt der in den "N. Schriften der Gesellschaft
naturf. Freunde in Berlin" für 1795 Publicirte Aufsatz "Erfahrungen über die
im Auge zurückbleibenden Gegenstände" .Poggendorff, Handwörterbuch zur Geschichte der exakten Wissenschaften,
2. Bd., Sp. 468.
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