Name: Pistor: Vorname: Karl Philipp Heinrich P.,
P. trat 1793 in den preußischen Postdienst, richtete aber sogleich sein Augenmerk darauf, alle die Orte, in welche seine amtliche Stellung ihn führte , durch genaue astronomische Beobachtungen geographisch festzulegen. So bestimmte er als Postsecretär und Postrath die Polhöhen von Lenzen, Boitzenburg, Tangermünde, Fehrbellin,
Minden und andern Städten. Mit dem Titel eines geheimen Postraths verließ
er den Staatsdienst, arbeitete einige Zeit mit dem Mechaniker K. T. N. Mendelssohn
als Compagnon zusammen und begründete 1813 seine eigene berühmte
Werkstätte (Firma Pistor & Martins) , in welcher so hervorragende Kräfte wie
Oertling, Schieck, Halske sich heranbildeten, und welche durch lange Zeit die
europäischen Sternwarten mit vorzüglichen Instrumenten versorgte. Insbesondere
gingen aus ihr die ersten in Deutschland gebrauchten Spiegel- und
Prismenkreise nach Borda'schein Muster hervor. Seine neue Theilmaschine beschrieb
P. in zwei 1819 zu Berlin erschienenen Schriften; auch gab er im
17. Bande der "Astronomischen Nachrichten" eine mittheilung von seinem Antheil
an der Reform des preußischen Maßsystems.Poggendorff, Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften,
2. Band, Sp. 458. — v. Zach, Monatliche Korresp. zur Beförderung der
Erd- und Himmelskunde, 8. Band.
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