Name: Oughers: Vorname: Oswald O.,
| Mater, geb. 1628 zu Mecheln in Brabant, kam
frühzeitig nach Deutschland, indem bereits mit dem Jahre 1653 ein Stich des
Jakob Sandrart bezeichnet ist, der nach dem Gemälde unseres Künstlers den
Mainzer Kurfürsten Johann Philipp v. |
Schönborn darstellt. Da dieser Prälat
zugleich Bischof von Würzburg war, so deutet das allerdings schon auf eine gewisse
Beziehung Ongher's zu Würzburg, wohin übrigens nach C. Becker, Deutsches
Kunstblatt, 1851, S. 414, und A. Niedermayer, Kunstgeschichte der Stadt Wirzburg,
1860, S. 361 , der Künstler erst 1660 gekommen ist. O. wurde fürstbischöflicher
Hofmaler zu Würzburg, erhielt 1667 das Bürgerrecht und blieb
30 Jahre Bürgerhauptmann. Niedermayer nennt ihn den fruchtbarsten Schnellmaler
Würzburgs und fügt bei, er habe rastlos gemalt, sich viel Geld und den
Namen des "reichen Malers" verdient und sei mit dem Pinsel in der Hand am
27. December 1706 gestorben. Würzburg besitzt noch viele Werke von ihm, so
die Hochaltarblätter im Stifte Haug (eine "himmelfahrt der Maria" trug
ihm 3329 si. ein, für die vier Passionsbilder im Chor erhielt er 500 si.), in
St. Peter, St. Burkhard, in der Minoritenkirche, in der Liebfrauencapelle in
der Stadt und auf dem Berge und zu St. Gertraud. Im Dome zeigt man
von O. "Die Himmelfahrt und Reinigung der Maria" , "Christus am Oelberg" ,
"Die Verspottung Christi", "Das Pfingstfest" und Das Martyrthum des heil.
Kilian" . Auch zu Bamberg hatte er Beziehungen, er malte das Brustbild des
Bischofs Philipp Valentin (gestochen von J. Sandrart) und in Bamberger
Kirchen fanden sich Gemälde von ihm. Auch die Schleißheimer Galerie bewahrte
Arbeiten von O., darunter ein Bild von 1675 (vgl. Ch. v. Mannlich, Beschreibung
der kurpfalzbairischen Gemäldesammlungen zu München und Schleißheim,
1805, S. 311, der auch eine etwas eigenthümliche Charakteristik des Malers
gibt). O. gehörte den Ausläufern der Rubens'schen Richtung an , verdarb
aber sein unstreitiges Talent durch Schnellmalerei und Mangel an Vertiefung.
Niedermayer urtheilt von ihm: "O. hat Gutes und Schlechtes gemalt. Oft zeigt
er eine Transparenz in seinen Schatten und eine Reinheit der Töne in den
Lichtern, welche an Rubens gemahnen möchte. Manche Köpfe find ganz charakteristisch,
die Gewandung häufig tadellos. Er ist immerhin zu den besseren Malern
seiner Zeit zu rechnen."
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