Name: Müller: Vorname: Johannes Joachim M.
| , Sohn des 1708 gestorbenen
weimarischen Archivars Johann Sebastian M. , der sich durch seine "Annalen
des Kur- und Fürstlichen Hauses Sachsen" (von 1400 —1700, Weimar 1700)
den Namen eines fleißigen und tüchtigen Forschers erworben hat (s. |
o. S. 581).
M. war im J. 1665 zu Weimar geboren , besuchte die Universität Jena und
wurde der Nachfolger seines Vaters am herzoglich sächsischen Archiv in
Weimar, wo er 1731 gestorben ist. Er hat sich bekannt gemacht durch
den Plan, die Geschichte der deutschen Reichstage von Kaiser Friedrich III.
bis Kaiser Rudolf II. zu beschreiben und dieselbe mit zahlreichen, bis dahin
noch nicht veröffentlichten Documenten auszustatten. Das geplante Werk
sollte den Titel "Des heiligen römischen Reichs Teutscher Nation Reichstagstheatrum
' erhalten. Im J. 1707 ließ er eine Probe, die Jahre 1500 —1508
umfassend, erscheinen. Vier Jahre später Publicirte er das "Reichstags-Theatrum"
der Regierung Kaiser Friedrich III. und fünf Jahre darauf jenes der Epoche
Kaiser Maximilian I. Es war ihm jedoch nicht beschieden, das Unternehmen zu
vollenden, es schließt mit dem Jahre 1508. Trotz mancher Gebrechen, an welchen
dasselbe leidet, sichert dasselbe schon um des so wichtigen Gegenstandes willen
seinem Urheber ein dankbares Andenken.Vgl. Pütter, Litteratur des deutschen Staatsrechts, i. Thl.. S. 323,
2. Thl., S. 261. — Deutsche Reichstagsacten, 1. Abthl. (München 1867),
Vorwort S. XLVIII. — L. v. Ranke, Deutsche Geschichte im Zeitalter der
Reformation, 6. Bd., S .1ff. — Ueber M. als Bibliothekar ist wenig
Sicheres überliefert. Gesch. des S. Gesammtarchivs.
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