Name: Mosengeil: Vorname: Friedrich M.
| wurde am 26. März 1773 zu Schönau im
Herzogthum Gotha als einziger Sohn des dortigen Pfarrers M. |
geboren. Er
studirte in Jena Theologie und wirkte dann eine Zeit lang als Lehrer an der
bekannten von H. Cotta in Zillbach bei Wasungen gegründeten Forstschule, bis
er dem Wunsche seines Vaters gemäß, welcher inzwischen Pfarrer und Adjunct
in Frauenbreitungen bei Satzungen geworden war, diesem als Substitut an die
Seite trat. Im J. 1805 aber berief ihn die Herzogin Louise Eleonore. Wittwe
des am 24. December 1803 verstorbenen Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen
als Erzieher ihres einzigen Sohnes, des am 17. December 1800 geborenen
Prinzen Bernhard Erich Freund, indem sie ihm gleichzeitig das Prädicat eines
Consistorialassessors verlieh. Mit Umsicht und GRvissenhaftigkeit wartete M.
seines Amtes und begleitete seinen fürstlichen Zögling, nachdem er den Grund
einer tüchtigen Bildung in ihm gelegt hatte, au! die Universitäten Jena und
Heidelberg, sowie auf Reisen nach der Schweiz, Italien, Frankreich und den
Niederlanden. Schon 1816 zum Consistorialrath ernannt, trat er bei dem Regierungsantritt
des Herzogs Bernhard 1821, als wirkliches Mitglied in das
Consistorium, dessen Mitglied er auch blieb, als es 1829 nach Hildburghausen
verlegt wurde. Er stand bei seinen Mitbürgern in allgemeiner Achtung, vorzüglich
aber genoß er das Vertrauen und die Anhänglichkeit seines Fürsten,
welcher auch an dem Sterbebette seines alten Lehrers stand und demselben für
seine Treue dankte. M. starb zu Meiningen am 2. Juni 1839.Auf dem Gebiete der deutschen Litteratur war er mehrfach thätig und bewies
hier einen feingebildeten Geschmack, Sinn für das Schöne und Gewandtheit
in der Darstellung desselben. Neben dem Elemente religiöser Gemüthserhebung
bewegte er sich gern in landschaftlichen und idyllischen Schilderungen.
Während das erstere hauptsächlich in seinen "Gottgeweihten Morgen und Abendstunden"
(1821) hervortrat, huldigte er der zweiten Richtung in seinem "Bad
Liebenstein und seine Umgebungen" (1815), in seinen gesammelten Erzählungen,
den von ihm so genannten "Reisegefährten" 3 Bde., 1825 — 1828 (darin
Thl. III Nr. 13: "Beethoven's Zwischenacte zu Goethe's Egmont"), in seinem
"Liebenstein und die neuen Arkadier" , 1826, in den "Drei Freunden auf Reisen" ,
1828, den "Sommerabendstunden" , 2 Bde. 1831. Ein Verdienst erwarb sich
M. auch durch die von ihm besorgte Herausgabe der sämmtlichen Werke seines
Landsmannes, des Dichters Ernst Wagner (Leipzig 1824, in 12 Bdn.), sowie
durch seine "Briefe über den Dichter E. Wagner", 2 Bde., 1826, in welchen er
dem Freunde ein schönes Denkmal setzte. Bemerkenswerth ist noch, daß M.
durch ein schon 1819 in 3. Auflage zu Jena erschienenes Schriftchen zu den
ersten Bahnbrechern der Stenographie gehört.
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