Name: Beausobre.
| Unter den Gliedern dieser dem französischen Protestantismus
angehörigen Familie kommt hier hauptsächlich in Betracht Isaak B., theils
weil er der bedeutendste derjenigen ist, die diesen Namen tragen, theils weil er
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24. Lebensjahre an in Deutschland gelebt und gewirkt hat. Geboren zu
Niort in der Provence 8. März 1659, von protestantischen Eltern, studirte er
gegen den Wunsch derselben, die ihn für die juristische Laufbahn bestimmt hatten,
die Theologie zu Sedan und hatte kaum sein Pfarramt zu Chatillon-sur-Jndre
angetreten, als er wegen Religionsverfolgung sein Vaterland verlassen mußte.
Von Rotterdam, wohin er sich zunächst geflüchtet, kam er 1686 nach Dessau
als Prediger der dortigen französischen Gemeinde, seit 1695 sehen wir ihn als
Prediger an der französischen Colonie in Berlin, in welcher Stellung er bis zu
seinem Tode 5. Juni 1738 verblieb. Außerdem war er Hofcaplan, Mitglied des
Oberconsistoriums seit 1707, Director der sogenannten "Maison française", eines
Hospizes für seine Landsleute, Inspector des französischen Gymnasiums, und im
letzten Jahre seines Lebens Inspector aller französischen Kirchen der Mark
Brandenburg. Die französischen Kirchen von Utrecht, Hamburg und die Savoykirche
in London machten vergebliche Versuche, ihn zu gewinnen. Derselbe nahm
thätigen Antheil an allen Schritten, die gethan wurden , um die Rückkehr der
geflüchteten Reformirten in das Vaterland oder wenigstens eine Erleichterung
ihres harten Looses zu Stande zu bringen. Als Prediger nimmt er unter seinen
Landsleuten eine ausgezeichnete Stelle ein. Friedrich II., der ihn noch als
Kronprinz hörte, spricht mit Bewunderung von seiner Beredtsamkeit. Aber eben
so groß, ja wol noch größer ist sein Ruhm, sein Verdienst als theologischer
Schriftsteller. Sein bedeutendstes theologisches Werk ist seine "Histoire critique
de Manichée et du Manichéeisme", Amsterdam 1734, 1739. 2 Bde. Ein
sehr gelehrtes Werk, was noch immer seine Bedeutung behält und eine in damaliger
Zeit seltene Freiheit und Unbefangenheit des theologischen und historischen
Urtheils bekundet. "Ich kenne" , sagt er , "kein größeres Gut, als die
Freiheit im Denken , keine angenehmere Beschäftigung als das Suchen nach
Wahrheit, kein größeres Vergnügen als sie zu finden und sie auszusprechen."
Tome II. S. 730. Weniger bedeutend sind seine übrigen historischen Arbeiten,
wovon die meisten nur handschriftlich hinterlassen worden. Im Fache der
Schrifterklärung ist hervorzuheben sein Antheil an dem von Lenfant und ihm
herausgegebenen Neuen Testament, — seit 1718 bis 1776 in vier Ausgaben
schienen sodann verdienen ehrenvolle Erwähnung seine "Remarques historiques, ,
critiques et philologiques sur le N. T." 1742. Auch mehrere Predigtsammlungen
besitzen wir von ihm. B. hatte von seiner esten Ehe drei Söhne
und zwei Töchter, und von der zweiten Ehe, die er 1730 erst einging, zwei Söhne.
— Von ihnen sind als Schriftsteller zu nennen: Karl Ludwig aus der ersten
Ehe, aus der zweiten Ludwig. Jener, geb. 1690 in Dessau, widmete sich dem
geistlichen Stande, wurde 1718 College seines Vaters im Predigtamte; der König
ernannte ihn zum geheimen Rathe und die Akademie der Wissenschaften in Berlin
nahm ihn als Mitglied auf im J. 1751 ; er starb 1753. Seine Schriften beziehen
sich theils auf die kirchliche Zeitgeschichte, theils auf die biblische Geschichte;
in ersterer Beziehung verdient "Der Triumph der Unschuld , eine Apologie der
französischen Protestanten, Erwähnung. Ludwig, geb. in Berlin 1730, erfreute
sich der besonderen Gunst Friedrichs II., schon als dieser noch Kronprinz war.
Er sorgte für dessen Bildung und verschaffte ihm den Eintritt in die Akademie
der Wissenschaften, ernannte ihn zum Revisionsrath, zum Mitglied des Oberkonsistoriums
und zuletzt zum geheimen Rathe. Ludwig starb 1783. Seine
vielfältigen Schriften, die alle für mittelmäßig gelten, betreffen philosophische
Gegenstände, sodann Politik, Finanzen, Handelsstatistik, auch die deutsche Litteratur.S. France protestante.
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