Name: Koch: Vorname: Heinrich Christoph K.,
| geb. den 10. October 1749 in Rudolstadt
† ebendaselbst den 12. März 1816 als Kammermusikus. |
Sein Vater,
welcher bei dem Fürsten Johann Friedrich Kammerdiener und zugleich Mitglied
der fürstlichen Kapelle war , ertheilte ihm den ersten Unterricht in der Musik:
später wurde er auch in der Compositionslehre vom Kapellmeister Scheinpflug
unterwiesen. Eine Universität konnte er wegen seiner dürftigen Verhältnisse nicht
besuchen, doch hat er später vieles Versäumte mit unermüdlichem Fleiße nachzuholen
sich bemüht. Dazu kam , daß er in seiner weiteren Ausbildung in der
Tonkunst von dem Fürsten und dessen beiden Nachfolgern dadurch sehr gefördert
wurde, daß sie ihn auf Reisen sandten (nach Leipzig und Dresden), außerdem
ihn bei dem damals berühmten Concertmeister Göpfert in Weimar besonders im
Violinspiel unterweisen ließen. Sein großer Fleiß zeigte sich bald durch vielfache
Compositionen für Hoffeierlichkeiten (Geburtstag und Trauercantaten). Er
zeigte jedoch mehr Neigung für Theorie der Tonkunst und hat nach dieser Richtung
hin durch Herausgabe vieler Werke auch das Meiste genützt. Hervorzuheben
sind unter seinen Werken "Versuch einer Anleitung zur Composition" , 1782 — 93,
3 Theile; sein "Musikalisches Lexikon" etc. . welches bald nach seinem Erscheinen
verdientes Aussehen erregte; "Kurzgefaßtes Handwörterbuch der Musik" , 1807 ;
Handbuch beim Studium der Harmonie" , 1811 . Zwei Jahre nach seinem Ableben
wurde K. von der königlich schwedischen Akademie der Musik zu Stockholm,
welche wahrscheinlich seinen Tod nicht erfahren hatte, vermittelst Diploms zu
ihrem Mitgliede ernannt. Seine litterarischen Arbeiten finden sich vollständig
verzeichnet in Hesse, Verzeichniß schwarzburgischer Gelehrten etc., 8. St. ; Rudolstädter
Schulprogramm von 1814 , wonach manche Angaben in Gerber's musikalischem
Lexikon der Tonkünstler, 1813, 3. Bd., zu berichtigen sind.Vgl. außerdem Schilling's Encyklopädie der gesammten musikal. Wissenschaften,
4. Bd. ; Allgem. musikal. Zeitung, Jahrg. 1820 Nr. S; Meusel's
gel. T.
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